Cook Inseln & Neuseeland 2003


Cook Inseln & Neuseeland

Vom Südseeparadies ins Land der Kiwis

- Ein Nostalgie-Reisebericht -


Reiseroute


Tag für Tag Verlauf

Tag Route Unterkunft
1 Flug Frankfurt - Los Angeles - Papeete an Bord Lufthansa/Air New Zealand
2 Flug Papeete - Rarotonga an Bord Air New Zealand/Sokala Villas
3 Rarotonga Sokala Villas
4 Rarotonga Sokala Villas
5 Rarotonga Sokala Villas
6 Rarotonga (Aitutaki) Sokala Villas
7 Rarotonga Sokala Villas
8 Flug Rarotonga - Auckland Kiwi International
9 Datumsgrenze
10 Flug Auckland - Christchurch - Weiterfahrt Dunedin Southern Cross Hotel
11 Dunedin (Otago Peninsula) Southern Cross Hotel
12 Dunedin - Kaikoura Norfolk Pine Motor Inn
13 Kaikoura Norfolk Pine Motor Inn
14 Kaikoura - Kaiteriteri Kimi Ora Resort
15 Kaiteriteri Kimi Ora Resort
16 Kateriteri Kimi Ora Resort
17 Kaiteriteri - Fähre Picton/Wellington - Wanganui Riverside Lodge
18 Wanganui - Tongariro National Park Grand Chateau
19 Tongariro National Park Grand Chateau
20 Tongariro National Park - Waitomo - Rotorua Lake Plaza
21 Rotorua (Whaakari) Lake Plaza
22 Rotorua Lake Plaza
23 Rotorua Lake Plaza
24 Rotorua - Pauanui Mercure Puka Park
25 Pauanui Mercure Puka Park
26 Pauanui Mercure Puka Park
27 Coromandel - Flug Auckland - Los Angeles - Frankfurt an Bord Air New Zealand/Lufthansa
28 Ankunft Frankfurt

Prolog


Neuseeland hatte uns auf unserer ersten Reise 8 Jahre zuvor so begeistert, dass wir uns bereits vor dem Verlassen der Inseln, auf denen Kiwis in dreifacher Form leben und gedeihen, wünschten, unbedingt noch einmal zurückkehren zu können. Es gab noch so vieles, was wir nicht gesehen hatten, aber auch vieles, dass uns so gut gefallen hatte, dass wir es ein weiteres Mal besuchen wollten. Von Vulkanen und vulkanisch aktiven Gebieten konnte und kann ich ohnehin nie genug bekommen und so war klar, dass der Tongariro Nationalpark sowie die Gegend um Rotorua gesetzt waren. Gekrönt werden sollte das Ganze mit einem Besuch der Insel Whaakari (White Island). Allerdings wollten wir die Vulkaninsel nicht mit dem Boot erreichen, sondern mit dem Helikopter; zu präsent waren unsere Erinnerungen selbst Jahre später an den unglaublich wunderbaren Flug über den Doubtful Sound. 


Auf der Südinsel wollten wir beim zweiten Besuch der Tierwelt Neuseelands mehr Platz einräumen und planten die Otago Halbinsel sowie Kaikoura zur Walbeobachtung ein. Für den ebenfalls auf der Südinsel gelegenen Abel Tasman Nationalpark hatten wir 8 Jahre zuvor genauso wenig Zeit wie für die Coromandel Halbinsel auf der Nordinsel. Diese beiden Ziele fanden sich nun auf unserer Reiseroute wieder. 


Aufgrund unserer beider Berufstätigkeit hatten wir nicht mehr als 4 Wochen Zeit, aber es gab noch einen Sehnsuchtsort, den wir auf alle Fälle mit dem Zweitbesuch im Land der Kiwis verbinden wollten. Dieser Sehnsuchtsort nennt sich Cook Inseln, genauer gesagt, zwei davon, Rarotonga und Aitutaki. Schon seit gut 10 Jahren schwirrte mir dieses Südseeparadies immer im Kopf herum, aber zu Zeiten ohne Internet und wenigen Angeboten über Reiseveranstalter war die Planung gar nicht so einfach. Eine Reise nach Französisch-Polynesien, was ich mir zweifelsohne sehr gerne einmal anschauen würde, oder auf die Fidschi-Inseln, für die sich mein Interesse sehr im Rahmen hielt, wäre eine Buchung aus den gängigen Reisekatalogen wesentlich einfacher gewesen. Aber ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dass es die Cook-Inseln sein mussten und nun gestaltete sich zum Glück für mich die Planung wesentlich einfacher als noch Mitte der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Knapp eine Woche Zeit sollten wir haben für das Südsee-Paradies und eine Traumunterkunft am Muri Beach hatte ich mir schon längst ausgesucht. 


Mit dem Flugplan der Lufthansa in Verbindung mit der Air New Zealand ließen sich beide Ziele optimal verbinden. 


Für diese Reise wird es nur einen Kurzreisebericht geben. Ebenso gilt auch hier, wie bereits bei unserer ersten Reise nach Neuseeland, dass alle Aufnahmen als Dias gemacht wurden, teilweise auch leider wieder nur mit einer sehr einfachen Knipse, jedes Handy verfügt heutzutage über eine weitaus bessere Qualität. Es handelt sich um einen Reisebericht, der aus purer Nostalgie und für unsere Erinnerungen seinen Weg auf diese Seite gefunden hat, und würde diese Reise heute stattfinden, wäre der Bericht sicherlich mit einer beträchtlich größeren Anzahl an Fotos bestückt wäre, von der Qualität ganz zu schweigen.


Tag 1 – Frankfurt – Richtung Südsee

Was für eine lange Anreise


Die Lufthansa Maschine verlässt um die Mittagszeit Frankfurt für ihren Nonstop-Flug nach Los Angeles. Wir haben das enorme Glück, ein Upgrade von der Economy Class in die Business Class zu erhalten. Es ist das erste Mal, dass wir in den Genuss dieses Komforts kommen. So lassen sich die knapp 12 Stunden Flug ganz gut aushalten. 


Im Flughafengebäude müssen wir uns mehrmals durchfragen, bis wir endlich wissen, wo wir uns für unseren Weiterflug einfinden müssen. Aber wir haben Zeit, genau genommen haben wir 6 Stunden Aufenthalt. Nach einer Ewigkeit, die wir in einem auf gefühlt Eisfachtemperatur heruntergekühlten Wartebereich verbringen, können wir unsere Reise an Bord einer Air New Zealand Maschine fortsetzen, diesmal ohne Upgrade, sondern wie gebucht in der Economy Class. 


Tag 2 – Rarotonga

Ankunft im Paradies


Mitten in der Nacht landen wir auf dem Flughafen von Papeete, wo wir einen Aufenthalt von weiteren knapp 2 Stunden haben. Dann endlich geht es auf zur letzten Etappe und wir landen an einem Sonntagmorgen auf Rarotonga, wo wir mit einer Blumenkette begrüßt werden. Seit Abflug in Frankfurt waren wir 30 Stunden unterwegs, die Anreise und das Warten dort nicht mitgerechnet. Wir sind platt von der langen, anstrengenden Anreise und die maximale Zeitverschiebung von 12 Stunden können wir auch nicht verleugnen, aber wir sind überglücklich. 


Wir werden in unserer Unterkunft für die nächsten Tage äußerst freundlich begrüßt. Hier in unserem Beachfront Bungalow mit Namen Aotea der Sokala Villas direkt an der Muri Lagoon mit Blick auf die vorgelagerten Motus lässt es sich aushalten. 


Ich habe bereits schon jetzt den Eindruck, wir sind im Paradies angekommen und ich hoffe, dass mir der Abschied in einigen Tagen nicht zu schwer fallen wird. 


Tag 3 bis Tag 7 – Rarotonga & Aitutaki

Tage im Paradies und – kaum zu glauben, aber wahr - das Paradies kann noch paradiesischer sein


Wir verbringen die Tage auf Raro damit, im Meer zu baden, durch die Lagune zu den Motus halb zu wandern und zu schwimmen, ich fahre mit den bereitliegenden Kajaks, manchmal stürzen wir uns in die Fluten unseres Pools, laufen den Strand entlang und unterhalten uns mit dem so freundlichen Personal dieser kleinen traumhaften Anlage. 


Aber wir erkunden auch ein wenig die Insel. Wir bummeln durch die kleine Hauptstadt, die den Namen Avarua trägt und machen eine Fahrprüfung, um den Führerschein der Cook Inseln gegen eine Gebühr von 10 NZD zu erlangen, denn nur mit dieser „Cook Islands Driver’s License“ darf man hier selbst fahren, auch wenn man einen internationalen Führerschein vorweisen kann. Mit dem Inselbus, der genau zwei Fahrtstrecken kennt, clockwise und anti-clockwise, umrunden wir das zauberhafte Rarotonga. 


Auch dem grünen, dicht bewachsenen Inselinneren widme ich eine Tour. Da es sich um eine 4 x 4 Tour handelt und es im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein geht, muss ich die Tour alleine machen. Scheinbar ist man hier zu Scherzen aufgelegt und der Guide trägt den Namen „Mr. Hopeless“. 


Ich sehe das erste Mal die Nonni-Frucht und höre gespannt zu, welche Heilkräfte dieser zugesprochen werden.


An einem heiligen Versammlungsort, einem Marae, erhalten wir eine sehr interessante Erläuterung zur Inselgeschichte, unter anderem erfahre ich, dass man auf den Cook Inseln kein Land erwerben kann und dass alles Land den Einheimischen gehört. Noch heute begraben sie ihre Angehörigen auf ihrem eigenen Grund und Boden. Die Regierung selbst verfügt über kein Landeigentum. Ich hoffe, dass dies lange so beibehalten wird und damit die Inseln vor einem touristischen Ausverkauf bewahrt werden. 


Im Inselinnern kann ich einen Blick auf den Needle werfen und von einem Ausblick sehe ich die Motus, an deren Lagune unsere Unterkunft liegt. Von links nach rechts liegen sie mir zu Füßen: Motutapu, die größte, Oneroa, die Insel, auf die wir direkt von unserer Terrasse schauen, Koromiri, die Heiratsinsel und Taakoka, das kleinste und etwas entfernt von den anderen drei liegende Motu. 


Die Tage auf Rarotonga werden nur durch einen Ausflug an Tag 4 unterbrochen.


Tag 4 – Aitutaki

Paradies, paradiesisch, Aitutaki 


Wenn auf den Komperativ von paradiesisch der Superlativ folgt, so hat dieser für mich nur einen Namen: Aitutaki.


Selbst zwei Jahrzehnte später, wo ich diese Zeilen schreibe, und wir das Glück hatten, einige Traumstrände dieser Welt bereits gesehen zu haben, sind für mich nach wie vor die schönsten Strände, die ich bisher sah, in der Lagune von Aitutaki. 


Ob ich diese heute noch so vorfinden würde, wie damals, ich weiß es nicht. Sicherlich wird es mittlerweile auch weitaus mehr Touristen dorthin ziehen, möglicherweise oder vielleicht sogar mit Sicherheit, wird der Klimawandel seine Spuren hinterlassen haben und gar die eine oder andere Sandbank und Traumstrand verschluckt haben. Aber diesen Tag in der Lagune von Aitutaki werde ich hoffentlich nie vergessen. 


Leider handelt es sich bei den Aufnahmen nur um eingescannte, etwas verblichene Dias, aber in meiner Erinnerung sind diese Farben noch genauso präsent wie vor Ort. 


Früh morgens fliegen wir mit einer SAAB der Air Rarotonga in 40 Minuten nach Aitutaki und verbringen den ganzen Tag nach einer sehr kurzen Inselrundfahrt auf dem winzig kleinen Haupteiland auf der Lagune, Schnorcheln, legen an Traumstränden an und machen kleine Wanderungen. Auf der Trauminsel One-Foot-Island holen wir uns einen Stempel für unseren Reisepass. Wir sind auch nur Touristen, die hin und wieder das Klischee bedienen. 


Tag 8 – Rarotonga - Auckland

Abschied vom Paradies


Wir müssen Abschied nehmen vom Paradies. Ich bin so traurig. Diese Inselwelt hat mich in ihren Bann gezogen. Als am niedlichen kleinen Flughafen selbst die Sicherheitskontrollen mit einer solchen Herzlichkeit vonstatten gehen, kullern mir tatsächlich Tränen aus den Augen. Ich würde gerne noch länger hier bleiben und jetzt gerade möchte ich eigentlich gar nicht weiter nach Neuseeland fliegen. 


Allerdings gehört zur ganzen Wahrheit auch, dass wir zwar die Cook Inseln als das Paradies schlechthin empfunden haben, jedoch sind wir Touristen. Für die Einheimischen stellt sich das Leben im vermeintlichen Paradies nicht als ganz so paradiesisch heraus. Viele Cookinsulaner verlassen gezwungenermaßen ihre Heimat auf der Suche nach Arbeit gen Neuseeland. Das einzig Positive daran ist wohl nur, dass sie über einen neuseeländischen Pass verfügen und dies daher die Einreise und möglicherweise auch die Suche nach Arbeit im Land der Kiwis erleichtert.


Am frühen Abend sitzen wir dann in der Maschine der Air New Zealand und fliegen nach Auckland, wo wir gegen Mitternacht landen. Durch das Passieren der Datumsgrenze wurden jetzt aus einer Zeitverschiebung von minus 12 Stunden plötzlich plus 12 Stunden …


Tag 9 – Im Flug über die Datumsgrenze

Ein verschwundener Tag


… und Reisetag 9 war mehr oder weniger nicht existent.


Tag 10 – Auckland – Christchurch - Dunedin

Es ist kalt und regnerisch im neuseeländischen Edinburgh


Die Nacht war sehr kurz. Früh morgens fliegen wir mit der Air New Zealand in etwas über einer Stunde nach Christchurch, wo wir am Flughafen unseren SUV übernehmen. Vor uns liegt eine Strecke von 370 Kilometern. Wir wollen heute noch nach Dunedin. Im beschaulichen Ort Oamaru halten wir am Penguin’s Place, wo man Blue Penguins sehen kann. Es handelt sich bei den Blue Penguins um die kleinsten Vertreter ihrer Art. Der sehr nette Mann im Visitor Center sagt uns, dass gerade keine Pinguine vor Ort sind und diese erst heute Abend wieder an Land erwartet würden. Diese Auskunft deckt sich mit der Information, die wir zuvor gelesen hatten, aber einen Versuch war es trotzdem wert. 


In Dunedin, dessen Name die alte gälische Übersetzung von Edinburgh ist, empfängt uns Regen und Kälte. Daran müssen wir uns wohl erst nach den vergangenen Tagen gewöhnen. Im Visitor Center reservieren wir uns geschwind Tickets für unsere morgige Tour zu den Pinguinen auf der Otago Halbinsel, bevor wir recht früh zu Bett gehen. 


Tag 11 – Dunedin – Otago Peninsula - Dunedin

Stadtbesichtigung im Regen, ein Schloss auf neuseeländisch und eine seltene Pinguin-Spezies 


Morgens schauen wir uns Dunedin an, die wohl schottischste Stadt Neuseelands. Im Otago Museum besichtigen wir die Maori- und eine sehr interessante Dinosaurier-Ausstellung, ebenso gehören der Bahnhof mit seinem Gebäude in typisch schottischer Bauweise sowie eine besonders steile Straße zu unserer Tour. Das Wetter könnte allerdings besser sein, es regnet, es ist kalt und es ist windig, gemütlich geht anders, aber da müssen wir jetzt durch. 


Anschließend fahren wir auf die Otago Peninsula. Hier steht ein kleines Schloss, das Larnach Castle, dessen Bau im Jahr 1871 begonnen wurde. Nach der Besichtigung wollen wir uns aber endlich der Tierwelt auf der Halbinsel widmen, nicht jedoch ohne in Otakau einen Fotostopp für das Marae und der Kirche einzulegen. 


Leider sind im Albatrosscenter in den Frühlingsmonaten die Aussichtsplattformen gesperrt, wenigstens legt der Regen eine Pause ein, als wir am Yellow Eyed Penguin Conservation Reserve ankommen. Auf dieser Farm, die sich dem Schutz der Pinguine verschrieben hat, sehen wir dann doch noch zwei der kleinen Blue Penguins sowie einige der seltenen Yellow Eyed Penguins. Einer kommt gerade aus Richtung Meer und zwei Schafe stehen dem Frackträger im Weg. Der kleine Vogel schimpft mit den Schafen, woraufhin sich die beiden Wollknäuel etwas trottelig zur Seite bewegen. Welch‘ ein lustiges Erlebnis, wir müssen beide herzhaft lachen. 


Vom Guide erfahren wir, dass die Gelbaugenpinguine ein Alter von 20 bis 30 Jahren erreichen können; leider überleben nur 20 % das erste Lebensjahr. Sie legen zwei Eier und wenn das Nahrungsangebot gut ist, werden auch beide Jungtiere aufgezogen. 


Tag 12 – Dunedin – Kaikoura

Kugeln im Sand


Unterbrochen von einem Stopp an den Moeraki Boulders fahren wir durch bis Kaikoura. Die folgende Unterkunft hatten wir nicht vorgebucht, weil wir ursprünglich geplant hatten, irgendwo auf der Strecke zu übernachten. Nachdem wir aber gut in der Zeit liegen, entscheiden wir, bis Kaikoura durchzufahren. Zum Glück bekommen wir ein Zimmer im Hotel, wo wir bereits die Folgenacht gebucht haben, so müssen wir nicht umziehen.


Tag 13 – Kaikoura

Tierwelt an Land und im Wasser


Den Morgen verbringen wir damit, die Gegend rund um Kaikoura zu erkunden. Immer wieder liegen Seals im Gras. Für den Nachmittag hatte ich bereits von zuhause aus eine Whale Watching Tour gebucht. Wir werden mit einigen Walsichtungen in Form von Sperm Wales (Pottwalen) belohnt, u. a. sehen wir einen Wal, der den Namen Birdy trägt, warum auch immer man diesem Meeressäugetier einen solchen Namen gegeben hat. Birdy hat eine Länge von etwa 17 Metern. Eine ganze Weile können wir ihn beobachten, bis Birdy dann zum Abtauchen ansetzt. Wir erhaschen einen Blick auf seine Schwanzflosse und schon ist er entschwunden. Immer wieder sehen wir Albatrosse, eine Gruppe von Dusky Sound Dolphins begleitet das Boot. Aber die Gruppe belässt es nicht nur bei der Begleitung, sondern einzelne Tiere springen regelmäßig aus den Fluten und drehen sich. Sie scheinen sichtlich Spaß zu haben, aber nicht nur die Delfine, auch wir genießen diese Tour. 


Am Abend essen wir leckeren Crayfish. Morgen geht es auf die letzte Station auf der Südinsel, nach Kaiteriteri am Rande des Abel Tasman Nationalparks.


Tag 14 bis Tag 16 – Kaikoura – Kaiteriteri (Abel Tasman NP)

Ein Nationalpark, glasklares Wasser und ein Höhlenbesuch


Strahlend blauer Himmel verabschiedet uns in Kaikoura. Auf einer landschaftlich sehr schönen Strecke legen wir ca. 310 Kilometer bis Kaiteriteri zurück, wo wir die nächsten drei Nächte wohnen werden. Am Abend fahren wir zum Aussichtspunkt Kaka Point. 


Die beiden folgenden Tage sind für den Besuch des Abel Tasman Nationalparks eingeplant. Den ersten Tag nutzen wir, mit dem Auto in den noch eher wenig besuchten nördlichen Teil in Richtung Golden Bay zu fahren. Hier zeigt sich der Vorteil, dass wir einen SUV gebucht haben. Die Straße wird zusehends enger, kurviger und später ab Totaranui auch ungeteert. Über den Takaka Hill fahren wir nach Takaka und zu den Te Waikoropupu Springs. Bei den Te Waikoropupu Springs handelt es sich um unterirdische Quellen, deren Wasser hier den Weg an die Oberfläche findet. Das Nass ist glasklar und schimmert in Blau, Grün und Türkis. Totaranui verfügt über einen goldgelben, schönen und einsamen Strand in Sichelform. Nachdem wir uns eine Weile hier aufhalten, entschließen wir uns, bis zum Awaroa Inlet zu fahren. Zum Glück wussten wir vorher nicht, welche Piste uns hier erwarten sollte. Auf der Rückfahrt wird uns klar, warum hier Schilder am Wegesrand mit dem Hinweis „road subject to flooding“ aufgestellt wurden. Wir schaffen es jedoch gerade rechtzeitig, den Überflutungsbereich hinter uns zu lassen.


Für den zweiten Tag hatten wir eine Fahrt mit dem Boot in den Park gebucht, nur leider regnet es in Strömen. Aufgrund des Wetters fällt die Bootsfahrt im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Wir planen um und besuchen die sehenswerten Ngarua Höhlen. Auch am Nachmittag lässt der Regen nicht nach, aber unsere Unterkunft verfügt über ein Hallenbad, das wir nun aufsuchen. 


Tag 17 – Kaiteriteri - Wanganui

Zurück auf der Nordinsel


Viel zu früh klingelt der Wecker. Aber es hilft alles nichts, wir müssen aus den Federn, wenn wir rechtzeitig in Picton am Fährhafen sein wollen. Die Fähre wird um 10:00 Uhr die Südinsel verlassen. Nach drei Stunden Fahrt und 180 Kilometern sind wir früh genug in Picton. 


Mr. Seasick scheint am frühen Morgen den Wecker ignoriert zu haben, auf alle Fälle hat er keine allzu große Lust, mich zu ärgern und ich bringe die Passage einigermaßen, wenn auch nicht vollkommen wohlauf, hinter mich. An unsere Begegnungen, auf die ich allesamt verzichten kann, habe ich deutlich schlimmere Erinnerungen.


Auch die folgende Nacht haben wir nicht vorgebucht und so fahren wir bis Wanganui, wo wir eine nette und zudem preisgünstige Unterkunft in der Riverside Lodge finden. 


Tag 18 – Wanganui – Tongariro National Park

Durch ein Bilderbuch-Neuseeland ins Land der Vulkane


Wir wollen nicht direkt zum Tongariro National Park fahren, sondern wählen eine Panoramafahrt entlang des Whanganui Rivers bis Pipiriki. Zu Anfang ist die Straße geteert, das ändert sich aber schnell, sie wird zunehmend enger und aufgrund des Regens der vergangenen Tage auch schlammiger. Mit einem normalen Pkw hier zu fahren, würde wohl keinen großen Spaß bereiten. Die Landschaft ist wunderschön und zu unserer Freude herrscht so gut wie kein weiterer Verkehr. Immer mal wieder fahren wir oberhalb des Whanganui Rivers, der sich in Kurven durch die grüne Landschaft windet, überall wachsen Baumfarne. Wir fahren durch ein grünes Bilderbuch-Neuseeland. Es ist einfach nur schön und wir sind froh, diese Strecke gewählt zu haben. 

Über Nacht hat es im Tongariro National Park geschneit und die Vulkane, der Mt. Tongariro (1.968 Meter), der Mt. Ngauruhoe (2.291 Meter) und der Mt. Ruapehu (2.797 Meter) zeigen sich mit einer weißen Haube, was mir sehr gut gefällt. Die Szenerie bietet eine tollen Kontrast zur umliegenden grünbraunen Landschaft. 


Nicht so die Taiwhai Falls, denen wir am späten Nachmittag noch einen Besuch abstatten. Der Wegstrecke dorthin ist nicht sonderlich lang. 


Im Grand Chateau erhalten wir ein gemütliches Eckzimmer, von dem man einen schönen Blick auf den Mt. Ngauruhoe hat. Am Abend haben wir das Glück, dass sich nahezu alle Wolken verziehen und wir genießen den freien Blick auf den kegelförmigen Vulkan. 


Tag 19 – Tongariro National Park

Ein Nationalpark von oben – so grandios


Morgens können wir es fast nicht glauben. Der Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein und wir können die Vulkane in ihrer ganzen Pracht sehen.

Ich hatte es eigentlich kaum gehofft, aber wir können unseren Plan, den wir im Hinterkopf bei solch einem Wetterglück hatten, tatsächlich in die Tat umsetzen. Wir beeilen uns, fahren zum Visitor Center und können zwei Plätze in einem der Scenic Flights für den Morgen ergattern. Neben den Piloten sind noch 4 weitere Touristen an Bord und somit ist die kleine Maschine voll besetzt.


Wir buchen gleich die große Runde, die sich Volcanic Explorer nennt, für 145 NZD pro Person. Diese führt uns über den aktiven Kratersee des Ruapehus und recht nahe an allen drei Vulkanen vorbei. Unter uns liegen Seen in der zerklüfteten Landschaft und die verschneiten Gipfel der drei Vulkane, ein wunderbarer Anblick, den ich besonders eindrucksvoll finde. Wir sind beide so begeistert von den Ausblicken, es ist unglaublich, dass wir dieses Wetterglück haben und diese wahnsinnig schönen Eindrücke mitnehmen können. Dieser Flug gehört für mich zu einem der Highlights unserer Neuseelandreisen. 


Am Nachmittag machen wir einige kleinere Wanderungen und fahren auf der Straße des Ruapehus so hoch, wie es die Wetterverhältnisse erlauben. Den frühen Abend verbringen wir im Plunge Pool des Grand Chateaus, immer noch tief beeindruckt von unserem Scenic Flight. 


Tag 20 – Tongariro National Park – Waitomo Caves - Rotorua

Würmchen, die glühen


Kurz nach halb acht morgens sitzen wir im Auto. Wir wollen zur ersten Tour an den Höhlen von Waitomo sein. Das klappt auch. Wir melden uns zur Tour in der Glowworm-Cave und zur anschließenden Tour in der Aranui Cave an. 


In einem Boot fahren wir in die Kalksteinwelt der Glowworm-Cave. Meine Augen müssen sich erst an die Dunkelheit gewöhnen, aber dann funkelt und erstrahlt es über uns. Verantwortlich dafür sind Insekten, deren Fäden in etwa 30 cm Länge von der Decke hängen. Diese Insekten tragen den schönen Namen Glühwürmchen. Ich finde es einfach nur verzaubernd, ich fühle mich, als befände ich mich in einer Märchenwelt.


Die Aranui Cave ist ebenfalls wunderbar, sie zeichnet sich vor allem durch ihre imposanten Stalaktiten- und Stalagmiten-Formationen aus. 

Gerade als wir die Aranui Cave verlassen, fahren die ersten Busse vor. Ich nehme an, es handelt sich um Tagestouristen aus Auckland. Zum Glück hatten wir unseren Besuch so geplant, dass wir alles in Stille, Ruhe und mit wenigen anderen Touristen genießen konnten.


Am frühen Nachmittag erreichen wir Rotorua und checken im Hotel ein. Uns bleibt noch Zeit für ein Thermalgebiet. Wir besuchen ein weiteres Mal das Te Whakarewarewa Thermal Valley. Zu unserer Begrüßung spuckt der Pohutu Geysir. 


Tag 21 – Rotorua – Whakatane – Whaakari – Whakatane - Rotorua

Mit dem Heli auf die Vulkaninsel

Auf diesen Tag hatte ich mich schon seit Monaten gefreut, aber auch ein wenig gebangt, dass das Wetter an diesem Tag mitspielt. So gilt mein Blick nach dem Aufwachen zuallererst dem Himmel … und dieser begrüßt uns mit Blau und Sonnenschein. Wie wunderbar. 


Wir wollen heute die Vulkaninsel Whaakari besuchen, die im Englischen den Namen White Island trägt. Die Vulkaninsel ist nicht sonderlich groß, von einem Ende zum anderen etwa 2 Kilometer. Sie liegt in der Bay of Plenty, ca. 50 Kilometer von Whakatane entfernt. Man kann sie im Rahmen einer Bootstour oder mit einem Helikopterflug erreichen. Da wir bereits in der Vergangenheit mehrere Male mit einem Heli geflogen waren und es immer klasse fanden, stand schnell fest, für welche Anreisevariante wir uns entscheiden würden. Ein netter Nebeneffekt wäre zudem, dass Mr. Seasick sich andere Opfer suchen müsste, ich werde nicht zur Verfügung stehen. Darüber hinaus fand ich es sehr spannend, die Insel aus der Luft sehen zu können. 


Wir fuhren am Morgen mit unserem Mietwagen nach Whakatane, von hier würde der Helikopterflug starten. Gebucht hatte ich diese Tour bereits von zuhause aus. Ein weiteres Paar wird mit uns zur Insel fliegen und ich habe das Glück, auf dem Hinflug neben dem Piloten sitzen zu dürfen. Der Anflug mit Blick auf die dampfende Vulkaninsel ist einfach nur grandios, ebenso unsere Besichtigung zu Fuß auf der Insel. Zuvor wurden wir jeweils mit einem Helm ausgestattet, den wir unbedingt tragen mussten sowie einer Gasmaske, die ggf. zum Einsatz kommen könnte. 


Wie ernst diese Sicherheitsvorkehrungen waren, hat sich bei mir viele Jahre später wieder ins Gedächtnis gerufen, als es zu einem verhängnisvollen Ausbruch auf der Insel kam, durch den mehrere Menschen ihr Leben verloren.


Die Tour über die Insel lässt mich ohne Ende Glückshormone produzieren. Ich bin dermaßen fasziniert von diesem Fleckchen brodelnder Erde, ein unwirklicher Ort, an dem es an vielen Ecken qualmt und zischt. Über allem liegt ein Rauschen, vielleicht sogar Grummeln, das tief aus der Erde kommt und auch ein wenig unheimlich wirkt.

Auch diese Tour reiht sich ein in unsere Highlights von Neuseeland. 


Am Nachmittag besuchen wir das Buried Village of Te Wairoa. Dieser Ort wurde, ebenso wie die gewaltigen Sinterterrassen im Waimangu Valley, beim gewaltigen Ausbruch des Mount Tarawera am 10. Juni 1886 unter Asche, Felsen und Lava begraben. 


Tag 22 – Rotorua

The Hidden Valley


Für uns steht heute der Erstbesuch im „The Hidden Valley“ an. Mit einem Boot muss man zum eigentlichen Thermalgebiet übersetzen. Das Thermalgebiet Orakei Korako wird auch als “The Hidden Valley” beworben. Ich nehme an, weil es nicht sonderlich oft auf den Besuchsprogrammen der Touristen steht, eigentlich unverständlich für mich, denn ich finde es sehr interessant. 

Den Nachmittag verbringen wir eher gemütlich und lassen uns durch Rotorua treiben. 


Tag 23 – Rotorua

Wai-O-Tapu und Waimangu – Thermalgebiete satt


Sowohl Wai-O-Tapu als auch Waimangu haben wir bereits vor 8 Jahren besichtigt. Heute wollen wir unsere Besuche wiederholen. In Wai-O-Tapu mit seinem farbenprächtigen Champagne Pool legen wir unseren Besuch so, dass wir früh genug vor Ort sind und uns den künstlich herbeigeführten Ausbruch des Lady Knox Geysirs sparen. So haben wir das Gebiet wieder einmal fast für uns alleine, während die meisten anderen Touristen gespannt darauf warten, wie sich Lady Knox über die Seife, die man ihr in den Schlund geschüttet hat, ärgert und wieder ausspuckt.

Im schönen und doch gänzlich anderen Thermalgebiet Waimangu sind wir auch bei unserem Zweitbesuch wieder fast ganz alleine unterwegs. Ich mag dieses Thermalgebiet sehr. 


Tag 24 bis Tag 26 - Rotorua - Pauanui

Coromandel und eine wohlschmeckende Frucht


Wir haben für die letzten Tage der Reise ein Chalet im Mercure Puka Park gebucht und wollen es insgesamt etwas ruhiger angehen lassen. Wir stellen fest, dass auf der Coromandel Halbinsel in der Vorsaison sprichwörtlich „der Hund begraben ist“. 


Wir besichtigen in Te Puke eine Kiwi Farm und erfahren eine Menge Wissenswertes über die stachelige Frucht, machen eine Wanderung bei der Cathedral Cove, fahren einige Straßen entlang der Coromandel Halbinsel und versuchen uns an einer Wanderung zu den Wentworth Falls im gleichnamigen Valley. Diese müssen wir jedoch nach knapp einer Stunde abbrechen, weil uns eine Flussüberquerung nicht trockenen Fußes zur gegenüberliegenden Seite gebracht hätte. 


Tag 27 – Pauanui – Auckland – Flug Auckland – Los Angeles - Frankfurt

Wir verlassen das Land der Kiwis


Unser Rückflug wird das Land der Kiwis erst am Abend verlassen. Wir fahren am Vormittag nach Auckland, geben unseren Mietwagen ab, deponieren unser Gepäck am Flughafen, fahren mit dem City Bus in die Stadt und schlendern durch Auckland. Den Sky Tower gab es bei unserem ersten Besuch noch nicht und überhaupt hatte ich Auckland verschlafener in Erinnerung. Hier hat sich einiges in den letzten 8 Jahren getan. 


Am Abend fliegen wir mit einer Maschine der Air New Zealand in 11 ½ Stunden nonstop nach Los Angeles. Wir gewinnen wieder einen Tag, indem wir erneut die Datumsgrenze überqueren, nur dieses Mal in entgegengesetzter Richtung. In Los Angeles haben wir 2 Stunden Zeit, um das Terminal zu wechseln und diverse Kontrollen hinter uns zu bringen. Dann geht es auch schon mit der Lufthansa weiter. 10 ½ Stunden fliegen wir nonstop nach Frankfurt.


Tag 28 - Ankunft Frankfurt

Wieder zuhause


Wir kreisen noch fast eine Stunde über Frankfurt, bevor wir endlich landen können. Die nächsten Tage werden wir sehr mit der Zeitverschiebung kämpfen. 


Fazit


Acht Jahre zuvor hatte der Besuch von Neuseeland tiefe Eindrücke bei mir hinterlassen. Es war bis dahin die schönste Reise, die wir unternommen hatten und so sehr wünschte ich mir, ins Land der Kiwis zurückkehren zu können. 


Nun hatten wir es realisieren können, noch dazu mit einem Besuch auf den Cook Inseln verbinden können, deren Besuch mir schon seit gut einem Jahrzehnt im Kopf herumschwirrte. 


Auf den Cook Inseln hatten wir für uns das Paradies gefunden. Wir fanden unsere Tage dort einfach nur traumhaft, auch wenn es sich, wie ich bereits im Bericht geschrieben habe, in der Realität für die Einheimischen nicht selten anders darstellt. 


Auch Neuseeland hatte uns wieder sehr gut gefallen. Nicht immer hat das Wetter mitgespielt, aber darauf muss man sich einstellen, wenn man auf die Inseln besucht, noch dazu, wenn man außerhalb der Hochsaison reist, wie wir. Zwischen unserem Erst- und Zweitbesuch wurde die Herr der Ringe Trilogie gedreht und Neuseeland rückte bei mehr Touristen plötzlich als Reiseziel ins Bewusstsein. Unser Eindruck war, dass sich in 8 Jahren einiges getan hat und der Tourismus zugenommen hatte. 


Die beiden Flüge, einmal über den Tongariro National Park und einmal zur Insel Whaakari waren für uns die absoluten Höhepunkte auf der Reise. Beide Flüge verschafften uns grandiose Eindrücke.


Vielleicht kehren wir irgendwann ein weiteres Mal hierher zurück. Das Land der Kiwis gefällt uns zu gut, wenn nur nicht diese so unglaublich lange Anreise wäre. 



„Wer die Abenteuerlichkeit des Reisens ins Blut bekommt, wird diese nicht wieder los.“   - Bruno H. Bürgel

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