Argentinien Teil 2 - Alta Gracia bis Malargüe


Argentinien

Che Guevara, Gauchos, Wein und La Pampa - das volle Klischee und doch zumeist abseits der bekannten Pfade

- Teil 2 von Alta Gracia bis Malargüe -



Tag 14 – Alta Gracia

UNESCO Weltkulturerbe und die Kinderstube eines Arztes und Revolutionärs


Das 279 Bed & Breakfast gefällt uns ausgesprochen gut. Silvia ist eine wunderbare Gastgeberin und Indie ein ganz liebenswerter Zeitgenosse. 

Die Autos bleiben heute stehen. In Alta Gracia mit seinen knapp 50.000 Einwohnern gibt es genug zu sehen und das Schöne daran ist, man kann alles zu Fuß erreichen. So müssen wir auch nicht weit laufen, um zu unserem ersten Besichtigungspunkt zu gelangen. Im Ortskern befindet sich der künstliche, von den Jesuiten angelegte Tajamar-See, an dessen Ufer steht der Torre Reloj (Uhrenturm) und direkt gegenüber die Estancia Jesuítica Alta Gracia, die wir ausgiebig besichtigen. Selbstredend ist diese Estancia aus dem 17. Jahrhundert ebenfalls ein UNESCO Weltkulturerbe. Leider ist die Kapelle wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.

Weiter entfernt liegt unser nächstes Ziel, das Casa del Che Museum. Um dorthin zu gelangen, laufen wir durch einen Park. Der möglicherweise berühmteste Revolutionär, Ernesto „Che“ Guevara, verbrachte einen Großteil seiner Kindheit im Gebäude, das heute als Museum dient. Die Eltern des kleinen Ernesto siedelten von Buenos Aires nach Alta Gracia um, in der Hoffnung, dass das milde Klima das Asthma des Jungen lindern würde. Die Familie lebte in Alta Gracia von 1932 bis 1943, „Ernestito“ war gerade einmal 5 Jahre bei der Ankunft.


Ich muss zugeben, dass meine Erwartungen an dieses Museum aufgrund verschiedener Rezensionen, die ich im Vorfeld las, nicht allzu hoch waren. Umso freudiger stelle ich vor Ort fest, dass es mir in dem ehemaligen Wohnhaus des kleinen „Che“ richtig gut gefällt. Viele Fotografien aus seinem Leben sind ausgestellt, dazu gibt es eine Menge Informationen und auch das bekannte Motorrad sehen wir uns an. Zusammen mit seinem Freund, Alberto Granado, startete Ernesto „Che“ Guevara am 29. Dezember 1951 in Buenos Aires zur gemeinsamen Reise, die mit „Motorcycle Diaries“ verfilmt wurde. Vor einigen Jahren habe ich diese interessante Geschichte im Kino gesehen. Auch die Bestätigung der Universität von Buenos Aires, die seinen Abschluss als Mediziner am 11. April 1953 dokumentiert, hängt hier. Ich finde den Besuch im Casa del Che Museum hochinteressant. 

Im Restaurant des Clubhauses am Golfplatz gehen wir essen. Diese Lokalität wurde uns wegen der Lage und der Qualität des Essens empfohlen. Wir werden nicht enttäuscht.


Ein ausgiebiger Spaziergang führt uns im Anschluss durch Alta Gracia. Wir sehen schöne Stadtteile mit herrlich alten Häusern, mal in hervorragendem Zustand, mal würde die eine oder andere Renovierung nicht schaden. 


Alta Gracia gefällt uns sehr gut. 


Tag 15 – Alta Gracia (Sierras de Córdoba)

Oktoberfest in Argentinien


Auch Argentinien hat sein Oktoberfest und zwar im Ort Villa General Belgrano, der vor einigen Jahrzehnten von Deutschen gegründet wurde. Dieser Ort ist nicht unser primäres Ziel, eher im Gegenteil, aber er liegt auf dem Weg nach La Cumbrecita und daher wollen wir zumindest einen Stopp einlegen. 


Das Wetter ist vielversprechend, 20 Grad Celsius und sonnig. Leider ändert sich das, je weiter südlich wir fahren. Die Route führt uns durch eine bewaldete Gegend entlang eines Stausees. 


In Villa General Belgrano halten wir uns nicht lange auf. Wir finden es hier alles andere als entzückend und das liegt nicht am immer schlechter werdenden Wetter. Der Himmel ist mittlerweile Grau in Grau und der Regen wird stärker. Eine Weiterfahrt in die Sierras macht überhaupt keinen Sinn, sie hängen im Nebel und so beschließen wir, nach Alta Gracia zurückzufahren. Dort ist das Wetter wenig besser. In Gesprächen mit Silvia erfahren wir sehr viel Interessantes zu Argentinien und den aktuellen Entwicklungen im Land. 


Tag 16 – Alta Gracia (Córdoba)

Lokalkolorit, ein UNESCO Weltkulturerbe und ein schweres Erbe


Hatten wir ursprünglich noch damit geliebäugelt, unseren Tagesausflug nach Córdoba mit dem Auto zu machen, so haben wir diese Pläne spätestens seit unserer Anreise vor 3 Tagen verworfen. Diesen Verkehr wollen wir uns definitiv nicht noch einmal antun. 


So sitzen wir um kurz vor 09:00 Uhr morgens im Bus nach Córdoba. Knapp 45 Minuten Fahrtzeit wird er benötigen und wir zahlen etwa 1,30 Euro pro Person. Zusätzlich zum Transport bekommen wir einiges geboten. Das Lenkrad steht schief, das scheint aber niemanden weiter zu stören. Der Tacho hat längst seinen Dienst eingestellt. Der Busfahrer zählt während der Fahrt sein Geld, macht seine Abrechnung und gibt Tickets aus. Jeder Fahrgast verabschiedet sich beim Aussteigen persönlich vom Fahrer. 


An der Plaza España steigen wir aus. Eine der Fahrgäste, die mit uns ausgestiegen ist, läuft mit uns sogar ein ganzes Stück, damit wir die Plaza San Martin finden. Wir erleben die gleiche Freundlichkeit, wie bereits schon vor einigen Tagen in dieser Stadt. 


Schnell stellen wir fest, dass Córdoba architektonisch gänzlich anders aussieht als Buenos Aires. So führt uns der Weg an der Iglesia del Sagrado Corazón de Jesús vorbei. Die Kirche mit ihrem gotischen Baustil sieht auf den ersten Blick für mich wesentlich älter aus, als ich jedoch lese, dass mit ihrem Bau im Jahre 1933 begonnen wurde, bin ich doch ziemlich überrascht. 

Wir besichtigen an der Plaza San Martin das Cabildo von außen und die Catedral de Córdoba. Im Jahr 1683 wurde mit dem Bau der Kathedrale begonnen und es benötigte 100 Jahre bis zur Vollendung der Fassade. Der Innenbereich wurde erst viele weitere Jahrzehnte später fertiggestellt. 

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Ein Bauwerk der Jesuiten wollen wir uns aber keinesfalls auf dieser Reise entgehen lassen. Das sollte dann aber auch das letzte auf unserer Tour sein.


In der Manzana Jesuítica, ebenfalls Patrimonío de la Humanidad, buchen wir für 11:00 Uhr eine 90-minütige Führung. Leider werden keine Führungen auf Englisch angeboten, was ich wirklich schade finde für ein UNESCO Weltkulturerbe, das unter anderem mit der ersten Universität Argentiniens und einer der ältesten noch erhaltenen Kirche Argentiniens aufwarten kann. Eine ganze Weile kann ich den Ausführungen folgen. So vernehme ich, dass die Decke der Kirche „La Compañía de Jesús“ größtenteils aus Holz besteht und dieses von den Jesuitenmissionen San Ignacio und Loreto aus Misiones den Río Paraná hinunter verschifft wurde, dass die Decke Pflanzen aus dieser Gegend darstellt und von Guaraní-Künstlern erschaffen wurde. 


Irgendwann ist es mir dann aber doch viel zu anstrengend, dem schnellen argentinischen Spanisch zu folgen, meine Kenntnisse sind einfach nicht gut genug. Hätten wir nur aufgrund der Sprache auf diese Besichtigung verzichtet, hätten wir wahrlich etwas verpasst.

Nicht nur die Jesuiten, sondern leider auch die Militärdiktatur Argentiniens hat mitten im geschichtsträchtigen Zentrum Córdobas ihre Spuren hinterlassen. In der Straße, die zwischen Cabildo und Catedral entlang führt, befand sich von 1971 bis 1982 ein geheimes Militärgefängnis und Folterzentrum. Heute ist es Mahnmal und Gedenkstätte. 


Wir besichtigen diesen bedrückenden Ort. An den Wänden hängen Bilder der Opfer. Vom Innenhof sieht man die Kuppel der Kathedrale, das ist geradezu surreal für mich. Es ist entsetzlich, was sich hier vor noch gar nicht so langer Zeit zugetragen haben muss. Umso intensiver sind meine Eindrücke, als wir im Anschluss die Pasaje Catalina entlang laufen. Quer über die Fußgängerzone sind Schnüre gespannt, an denen unzählige Fotos von, oftmals sehr jungen, Menschen hängen, die Opfer dieser grausamen Diktatur wurden und so viele werden immer noch vermisst.


Ich finde es bemerkenswert, wie Argentinien sich mit seiner noch nicht lange zurückliegenden, dunklen Vergangenheit auseinandersetzt. Etwas, das nicht unbedingt selbstverständlich ist. 

Tief berührt von diesen Eindrücken nehmen wir ein Taxi zurück nach Alta Gracia. Während der Fahrt ist es spürbar leise im Auto.


Tag 17 – Alta Gracia – Lujan de Cuyo

Kondore und roter Sandstein 


Heute müssen wir leider Silvia, Indie und das schöne 279 Bed & Breakfast verlassen. Es liegt eine längere Etappe vor uns. Tagesziel ist Lujan de Cuyo. Der Ort schließt direkt südlich an Mendoza an.


Die Fahrt führt anfangs durch zahlreiche, direkt ineinander übergehende, kleine Ortschaften. Plötzlich windet sich die Straße in die Höhe und führt uns durch eine schöne felsige Landschaft mit großartigem Weitblick von oben. Hier liegt auch der Parque Quebrada del Condorito. Im Park kann man zu einer Schlucht wandern, muss dazu aber insgesamt 20 Kilometer hinter sich bringen, wird dann aber möglicherweise mit Kondoren belohnt. Aber auch bei uns macht der Park seinem Namen alle Ehre, über uns kreisen 11 Kondore, die sich immer weiter nach oben schrauben. Leider sind sie zu weit entfernt, um lohnenswerte Fotos zu machen. 

Die Strecke führt uns über kaum befahrene Straßen durch eine gänzlich andere Landschaft. Alles wird trockener. Nach einiger Zeit folgt die Abzweigung zum Parque Nacional Sierra de las Quijadas. Für uns bedeutet dies zwar einen Umweg, den wir aber gerne in Kauf nehmen. Dieser Park ist wenig besucht, zu weit abseits liegt er und für die nächste Unterkunftsmöglichkeit muss man eine größere Distanz zurücklegen. Umso mehr wundert es mich, ein kleines, jedoch sehr neues Besucherzentrum vorzufinden. Wir sind die einzigen Besucher. Der Parque Nacional Sierra de las Quijadas wird geologisch dem Parque Nacional Talampaya, den wir vor zwei Jahren besucht haben, zugeordnet. Er ist ein Kleinod und die rote, nur mit dem Grün der spärlichen Pflanzen versetzte Landschaft ist ein weiterer Kontrast zu allem Gesehenen auf der diesjährigen Route. 

Spät erreichen wir Lujan de Cuyo. Es ist bereits 20:00 Uhr, als wir die Motoren unserer Autos vor der Unterkunft ausschalten. Leider fällt die Begrüßung nicht gerade herzlich aus und als wir dann feststellen, dass wir unser, zwar privates, Bad nur über den gemeinsam genutzten Flur erreichen, sind wir doch mehr als enttäuscht. Das hatten wir bei der Buchungsbeschreibung aber ganz anders verstanden. Nun gut, es ist spät und wir haben keine Lust, uns nach einer Alternative um diese Zeit umzusehen. Wir haben zwar zwei Nächte gebucht, werden aber morgen voraussichtlich den ganzen Tag unterwegs sein. Zumindest ist das gebuchte Abendessen sehr köstlich.


Tag 18 – Lujan de Cuyo (Parque Provincial Aconcagua)

Aconcagua, der steinerne Wächter


Zwei Jahre sind vergangen, seitdem wir einen plötzlichen Wintereinbruch in Uspallata erlebten, festsaßen und nicht nach Chile zurück fahren konnten. Als die Grenze öffnete, war unser primäres Ziel, diese so schnell wie möglich zu passieren, bevor wir uns für Stunden, möglicherweise sogar länger, in die Reihe der wartenden Lkws einsortieren hätten müssen. Denn der Grenzübergang Paso Los Libertadores ist der wichtigste und daher auch am stärksten frequentierte zwischen Argentinien und Chile. Sperrungen sind trotzdem nicht ungewöhnlich, liegt er doch auf etwa 3.200 Metern Höhe und die grandiose Landschaft und das raue Klima fordern ihren Tribut; und sei es nur, sich wegen der Wetterverhältnisse in einer Schlange in Geduld zu üben.


Der damalige Wintereinbruch sorgte dafür, dass wir uns weder die Puente del Inca noch die Laguna de Horcones zu Füßen des steinernen Wächters, des Aconcaguas, anschauen konnten. Lediglich flüchtige Blicke im Vorbeifahren konnten wir erhaschen. Mit zwei Jahren Verspätung wollen wir heute endlich nachholen, was wir seinerzeit verpassten. Obwohl wir sogar einige Tage im Kalenderjahr früher sind, ist uns das Wetter wohlgesonnen. Es könnte nicht besser sein. Bereits bei der Abfahrt aus Lujan können wir am Horizont die schneebedeckten Andengipfel sehen, die nicht selten die 6.000er Marke überschreiten.

Ich war bereits seinerzeit sehr beeindruckt, als wir die Strecke hoch zur Grenze fuhren, diesmal ist es nicht anders. Diese Hauptverbindungsroute zwischen Argentinien und Chile ist dementsprechend viel befahren und bis Uspallata benötigen wir schon zwei Stunden. Ob die Fahrer, die regelmäßig ihre Güter auf dieser Strecke transportieren, diese grandiose Landschaft (noch) genießen können? Ich weiß es nicht, aber wir tun es.


An der Puente del Inca fahren wir zunächst vorbei, unser erstes Ziel liegt weiter westlich. Der höchste Berg Amerikas und außerhalb der Himalaya/Karakorum-Region ruft, der Aconcagua mit seinen 6.962 Metern. Sein Name bedeutet frei übersetzt „steinerner Wächter“ und stammt aus der Sprache der Quechua. Dem Schweizer Matthias Zurbriggen gelang im Jahre 1897 die Erstbesteigung. Heute versuchen es einige Tausend Bergsteiger jährlich, es ihm gleichzutun.


Der Parkplatz des Parque Provincial Aconcagua liegt nahe der Hauptverkehrsader. Von hier aus müssen wir uns per Pedes bewegen. Das geht nicht ganz so schnell, wir befinden uns nicht weit entfernt von der 3.000 Meter Marke und die Strecke führt bergauf. Zuhause ständen wir beinahe schon auf dem Gipfel der Zugspitze. Nachdem wir die zwar nicht allzu heftige, jedoch atemraubende Steigung hinter uns gebracht haben, beginnt ein zwei Kilometer langer Rundkurs, der uns an der Laguna Espejo und der Laguna de Horcones entlangführt und am Wendepunkt mit einem nicht weniger atemberaubenden Blick auf den Giganten bei bestem Wetter belohnt. Wir sehen die Südseite des Berges und die Seraks, Gletscher, die 300 Meter hoch sind. Von hier unten kann ich mir diese Größe kaum vorstellen. Dieses Panorama finde ich überwältigend.

Ziemlich lange Zeit verbringen wir hier, bevor wir uns endlich losreißen können. Während unseres Besuches sind wir keiner Handvoll weiterer Touristen begegnet. 


Ein weiterer obligatorischer Stopp folgt an der Puente del Inca. Wir  befinden uns noch immer oberhalb von 2.700 Metern. Die Puente del Inca ist keine von den Inkas errichtete Brücke, wie der Name vermuten lassen könnte. Vielmehr handelt es sich um eine geologische Formation. Die natürlich entstandene Brücke überspannt mit 28 Metern den Río de las Cuevas, dessen schwefelhaltiges Wasser für die farbige Wunderwelt ringsum sorgt. Auf der gegenüberliegenden Seite der 47 Meter tiefen Schlucht stehen die Ruinen des ehemaligen Thermalhotels, nun ein UNESCO Naturdenkmal. Mitte der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zerstörte eine Lawine den Ort der Erholungssuchenden, nicht aber die Quelle, aus der auch heute noch 34 Grad warmes Wasser sprudelt.

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Wir fahren nicht allzu weit und biegen in die kleine Straße ab, die uns zum Friedhof der Bergsteiger führt. Die vielen Gräber erzählen davon, dass so viele Bergsteiger am Aconcagua gestorben sind. An einigen Gräbern hängen Bergsteigerstiefel. Ich bin überrascht über die größere Anzahl der letzten Ruhestätten mit deutschen Namen und Inschriften, hier weiter unten zu Füßen des steinernen Wächters. Mir läuft ein Schauer über den Rücken, als ich sehe, dass ein Grab ausgehoben wurde. Die Saison für die Besteigung des Berges hat noch nicht begonnen.

Mittlerweile steht die Sonne bereits tief und legt Schatten in die Schluchten der Bergwelt. Die Landschaft ist in ein verzaubertes Licht getaucht. Es ist wunderschön und ich wundere mich keineswegs, dass in dieser Gegend der Film „Sieben Jahre in Tibet“ mit Brad Pitt gedreht wurde.


In Uspallata fahren wir zum Friedhof und später halten wir für einen kurzen Fotostopp an einer Gedenkstätte zu Ehren von Difunta Correa. Gerne hätten wir noch Abstecher zu den Seen gemacht, aber die letzten Sonnenstrahlen des Tages verabschieden sich. Es ist bereits dunkel, als wir Lujan erreichen.


Tag 19 – Lujan de Cuyo – Malargüe

Ein wenig bekanntes Kleinod im Süden der Provinz Mendoza


Die heute vor uns liegende Fahrtstrecke beträgt 400 Kilometer. Zu Anfang kommen wir nicht so recht voran. Südlich von Mendoza schiebt sich ein Ort an den anderen. Nachdem wir diese hinter uns gelassen haben, führt uns ein Asphaltband durch eine eher langweilige Strecke nach San Rafael. Diese kurzzeitig langweiligere Strecke ändert sich aber schlagartig, sobald wir wieder Richtung Südwesten fahren.


Die Anden am Horizont können wir oftmals nur erahnen. Hatten wir gestern großes Glück mit dem Wetter, verstecken sich die 6.000er heute in Wolken. In der Ebene im südlichen Teil der Provinz Mendoza ist es heiß und die Sicht wird wieder klarer. Rechts liegen die Andengipfel und links eine Ebene, in der das Weiß am Ufer von Salzseen in der Luft flimmert.

Nach etwa 6 Stunden Fahrt mit kleineren Pausen erreichen wir Malargüe. Ein Ort, über den ich in Reiseführern nur sehr wenig finden konnte. Aber ich denke, wenn sich erst einmal außerhalb Argentiniens herumgesprochen haben sollte, wie lohnenswert der Aufenthalt hier ist, könnte sich das schnell ändern. Zum Glück ist es aber noch nicht so weit. 


Wir werden in den Cabañas Monte Coiron sehr herzlich begrüßt. Man spricht nur Spanisch. Unsere Cabañas sind groß genug, um mehr Personen als nur uns zu beherbergen und das zu einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis. Drei Nächte haben wir hier am nördlichen Ende von Malargüe gebucht.

Wir fahren zur Agentur, bei der ich im Vorfeld für den morgigen Tag eine Privattour gebucht hatte, um diese zu bezahlen. Diese 4 x 4 Tour war der ausschlaggebende Punkt, um überhaupt nach Malargüe zu reisen und ich freue mich riesig darauf.



„Wer die Abenteuerlichkeit des Reisens ins Blut bekommt, wird diese nicht wieder los.“   - Bruno H. Bürgel

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