Chile T2 - Curacautín bis Santiago


Chiles Mitte und Rapa Nui

Von uralten Araukarienwäldern und (rauchenden) Vulkanen zur Insel mit den geheimnisvollen Statuen

- Teil 2 von Curacautín bis Santiago de Chile -



Tag 12 – Curacautín

Panoramafahrt im Land der Mapuche


Den heutigen Tag nutzen wir für eine Fahrt durchs Land der Mapuche. 


Die Mapuche haben sich erbittert und letztlich als einziges indigenes Volk Südamerikas erfolgreich gegen die spanischen Konquistadoren gewehrt. So bewahrten sie sich ihre Unabhängigkeit. In Araukarien befindet sich das Herzland, das Hauptsiedlungsgebiet der Mapuche. Leider leben im heutigen Chile immer noch viele Mapuche in ärmlichen Verhältnissen. Sie müssen nach wie vor für ihre Rechte kämpfen, aber sie kämpfen auch nicht selten für ihre Unabhängigkeit, was in diesen Fällen wiederum für Unruhen im Land sorgt. 


Sehr gerne lese ich Isabel Allendes Bücher. In ihrem Werk „Inés meines Herzens“ hat sie die Geschichte von der Gefährtin Pedro de Valdivias, Inés de Suárez, von Pedro de Valdivia, dem Gründer Santiago de Chiles und von seinem Kontrahenten, dem Mapuche Krieger Lautaro, der letztendlich Pedro de Valdivias Schicksal besiegelte, in dem ihr eigenen Stil in die Welt der Belletristik verpackt. Es ist eines meiner Lieblingsbücher von Salvador Allendes Nichte.


Mit all diesen Gedanken im Kopf fahren wir durch den längsten Tunnel Südamerikas. Wir zahlen 400 CLP, um die etwas mehr als 4 1/2 Kilometer des Túnel Las Raíces zurückzulegen. Kurz nach dem Passieren biegen wir auf die Schotterpiste Richtung Icalma ab. Die Straße windet sich bergauf und gibt erste Blicke auf den Volcán Lonquimay mit seinen 2.865 Metern Höhe frei. 


Am schönen Lago Gualletué orientieren wir uns nordöstlich in Richtung Liucura. In diesem Ort befindet sich einmal mehr viele Kilometer vor der eigentlichen Grenze die Grenzstation. Auch hier fragen wir, ob wir noch einige Kilometer weiter östlich fahren dürfen. Wir dürfen. Die Strecke zum Paso Pino Hachado windet sich in Serpentinten hinauf und gibt einen Panoramablick mit dem Lonquimay am Horizont frei. 


Für die Rückfahrt wählen wir die eher rudimentäre Strecke über die Cuesta Las Raíces. Wir befinden uns nun tief im Mapuche Land. 25 Kilometer beträgt die Passstraße, sie ist wunderschön und bei Trockenheit für uns gut zu befahren. Wie schwierig es bei anderen klimatischen Bedingungen werden kann, sehen wir an zwei Stellen, an denen die Straße meterweit weggebrochen ist. Nichts ist gesichert, aber wir sehen das Malheur beide Male rechtzeitig. 


Wir haben heute erneut großes Wetterglück, wenn auch die Lichtverhältnisse nicht für beste Fotos sorgen. Einmal stehen drei vereinzelte Araukarien an der Piste, dahinter ragt der Lonquimay empor. In einer Kurve dann zeigt sich der Llaima mit der Sierra Nevada und wenn ich zur anderen Seite sehe, erblicke ich den Lonquimay. Diese Rundtour hat gelohnt und war herrlich. Die meiste Zeit, seitdem wir den Tunnel passiert hatten, waren wir alleine unterwegs, andere Touristen sind uns wissentlich nicht begegnet.


Tag 13 – Curacautín

Gleich zwei zauberhafte Reservas Nacionales


Ich hatte während des Buchungsprozesses bei dem so freundlichen bayerischen Eigentümer der Andenrose eine private Ganztagestour gebucht. Auswählen konnten wir aus zwei Zielen, die Wahl fiel uns nicht leicht. Wir entschieden uns für eine Tour in die Reserva Nacional Malalcahuello und in die Reserva Nacional Nalcas.


Hätten wir uns zugetraut, zur ersten Reserva noch alleine zu fahren, hätte es bei dem zweiten Ziel, wie wir später am Tage feststellen würden, ganz anders ausgesehen. Die Fahrt hoch zum Lonquimay in der Reserva Nacional Malalcahuello führt durch dichte, wunderschöne Araukarienwälder, von denen ich einfach nicht genug bekomme. Dann plötzlich sind diese uralten Bäume bis auf wenige Ausnahmen verschwunden; so wie ein einzelner Vertreter seiner Art, der scheinbar unverwüstlich am Rand der Piste vor stahlblauem Himmel emporragt, so als würde er sagen wollen „Lonquimay, spuck‘ Du mal schön Lava und Asche, ich bleibe dennoch hier“. 

Der kegelförmige Stratovulkan Lonquimay, den wir gestern noch aus der Ferne bestaunten, mit seiner braunen Welt aus Asche und den dunklen, erkalteten Lavaströmen dominiert hier alles. Es ist eine Landschaft, die mich erneut in seinen Bann zieht. Im Winter befindet sich am Hang des Vulkans ein von Chilenen gut frequentiertes Skigebiet, jetzt kurz nach der Hochsaison des Sommers sind wir einmal mehr alleine unterwegs. Es ist herrlich, dass es tatsächlich noch diese wunderschönen Orte weit ab vom Massentourismus gibt. 


Wir folgen der Piste und sehen den tiefer liegenden Krater Navidad, dessen Namensursprung, so nehme ich an, daher rührt, dass aus diesem großen Haufen Asche, der vor mir liegt, an Weihnachten 1988 eine Eruption erfolgte. Aber auch in der Ferne herrscht keine Ruhe. Am Horizont sehen wir den knapp 3.000 Meter hohen, recht aktiven Copahue, der bereits knapp hinter der Grenzlinie im Nachbarland Argentinien liegt. Aus seinem Krater spuckt es. Ohne erneutes Kaiserwetter würden wir dieses Schauspiel wohl kaum zu Gesicht bekommen.

Spätestens jetzt wären wir wohl in dieser Welt aus Asche und erkalteten Lavaströmen umgekehrt. So aber fahren wir auf einer abenteuerlich anmutenden Piste entlang eines ungesicherten Ascheabhangs in Serpentinen dem Reserva Nacional Nalcas entgegen. Die Ausblicke bleiben weiterhin spektakulär, auch der Tolhuaca lässt sich blicken. Besonders angetan bin ich von Araukarien, die selbst einem steilen Ascheabhang trotzen. 

Kleine Seen und Pools, die in den schönsten Grün- und Türkistönen leuchten, haben sich in der Asche- und Araukarienwelt gebildet. An der Laguna Esmeralda machen wir ein Picknick und fahren nach einer Weile tiefer in die Reserva hinein. Die Piste ist zeitweise so eng, dass das Auto gerade so hindurch passt. Eigentlich kaum zu glauben, dass die Einheimischen hier mit größeren Fahrzeugen Holztransporte vornehmen. Wenn wir nicht einen davon gesehen hätten, hätten wir es für wohl für eine Mär gehalten.

Unser Heimweg führt uns über die gleiche Strecke zurück. Die Ausblicke finde ich nicht minder spektakulär. Wir sind begeistert von dieser wunderschönen Tour, die am Abend von der köstlichen Hausmannskost in der Andenrose gekrönt wird.


Tag 14 – Curacautín

… und noch ein Nationalpark


Als hätte diese vom internationalen Tourismus noch größtenteils verschonte Ecke Chiles nicht genug zu bieten, gibt es in der Region einen weiteren Nationalpark, den Parque Nacional Tolhuaca, benannt nach dem gleichnamigen Stratovulkan, der mit einer Höhe von etwas mehr als 2.800 Metern aufwarten kann. Dieser Park ist unser heutiges Ziel, das wir mit unserem Mietwagen ansteuern.

Der Parque Nacional Tolhuaca ist so gänzlich anders als die gestern besuchten Reservas. Grün ist die vorherrschende Farbe, bisweilen auch Gelb, da die Sonne am Ende des Sommers ihren Tribut von der Graslandschaft fordert, zudem ist der Park von Seen geprägt und beherbergt einen gemäßigten Regenwald. In einem meiner Reiseführer wurde dieser Nationalpark in einem winzig kleinen Abschnitt mit dem Adjektiv „verschwiegen“ bedacht. Eine Beschreibung, die kaum besser hätte gewählt werden können. Uns begegnen einmal mehr wenige Besucher, während wir uns dieses verschwiegene Kleinod anschauen. Mehr als eine Hand benötigen wir nicht, um die Anzahl abzuzählen und allesamt, so erscheint es mir, sind Chilenen. 


Wir halten an den Wasserfällen, die am Anfang des Weges zur Laguna Verde liegen. Die Fälle führen derzeit eher ein Rinnsal mit sich, aber der verwunschene, mit Moos bewachsene Kessel macht den Stopp lohnenswert.

Die Piste führt uns durch eine kleine Schlucht. An zwei Stellen müssen wir sehr bedacht navigieren, aber insgesamt ist sie für uns bei dieser Trockenheit gut zu befahren. Schwieriger stelle ich es mir vor, wenn zuvor Regen gefallen ist. Wir sind allerdings auch keine Hardcore-Offroad-Fahrer. 


Immer tiefer fahren wir in den Park hinein zum Startpunkt unserer Wanderung. Der Sendero Salto Malleco verläuft zumeist flach um den Lago Malleco, bevor wir unser Ziel erreichen, dort wo der 50 Meter hohe Salto Malleco in einen Kessel fällt. Weniger als zwei Stunden sind wir unterwegs und nur hier begegnen uns die weiteren Personen, zwei auf dem Hinweg und zwei auf dem Rückweg. 

Tatsächlich sehen wir beinahe so viele Spechte wie Menschen in diesem Park. Leider halten sich die Vögel weit oben in den Baumkronen auf, sodass es mangels Teleobjektiv nur für einen kleinen Erinnerungsschnappschuss in Form eines Suchbildes reicht.


Auf der Rückfahrt zeigt sich einmal mehr der Llaima mit seinem nahezu perfekten Kegel.

Den Nachmittag genießen wir in den Termas de Malalcahuello. Es ist herrlich, in den heißen, großen Thermalbecken zu schwimmen und zu entspannen.


Tag 15 – Curacautín - Antuco

Eine der größten Tragödien in Chiles jüngerer Geschichte


Mit Wehmut verlassen wir die Andenrose sowie die unfassbar schöne Landschaft mit den Araukarienwäldern, Vulkanen und Wasserfällen um uns herum. Aber Chile wäre nicht Chile, wenn nicht schon wieder der nächste Vulkan auf uns warten würde, der Antuco mit seinen 2.985 Metern Höhe. Nur 3 ½ Stunden benötigen wir bis zu unserer Unterkunft, die sich unweit des Eingangs zu unserem heutigen Hauptziel befindet. Glücklicherweise können wir trotz früher Ankunft bereits einchecken.


Der Vulkan Antuco mit einer einmal mehr perfekten Kegelform befindet sich im Parque Nacional Laguna del Laja. Hier wachsen Zypressen und Araukarien am Fuße des Vulkans und der Sierra Velluda, die den Vulkan noch einmal um 600 Meter überragt. Selbst jetzt am Ende des Sommers sieht man dort oben die Eisfelder. Wirkt die Landschaft zu Beginn noch lieblich, so verwandelt sie sich mehr und mehr in eine Wüste aus Geröll, Asche und erkalteten Lavaströmen, je weiter wir hinauf fahren. Eine rumpelige Piste führt durch diesen so weit abseits der gängigen Touristenrouten liegenden Nationalpark. Die tief im Park dominierenden Farben sind Braun, Grau, Schwarz und Blau. Das Blau des Himmels, aber auch das Blau der Laguna del Laja, eine Lagune von 35 Kilometern Länge, die bei einem Ausbruch des Antucos entstand.


So sehr ich Vulkanlandschaften liebe und uns auch dieser Park mit seiner faszinierend schönen Einöde und seinem tiefblauen See in seinen Bann zieht, so sehr ist unsere Stimmung getrübt angesichts der zahlreichen Kreuze und kleinen Altare entlang der Piste. Hier hat sich eine der größten Katastrophen in der jüngeren Geschichte Chiles abgespielt. 


Gerade einmal etwas mehr als 10 Jahre sind vergangen, als 45 Rekruten der chilenischen Armee am 30. Mai 2005 zu einem Übungsmarsch aufbrechen mussten. Schlecht ausgestattet verloren sie im Schneesturm die Orientierung und starben. Jetzt im Sommer, wo wir am Mahnmal der Tragödie von Antuco stehen, ist es kaum vorstellbar, wie es hier im Winter aussehen muss. Nur die Skilifte und die möglicherweise Rettung versprechenden Skihütten, gar nicht so weit von der Unglücksstelle entfernt, zeugen davon, dass der Winter hier oben unerbittlich sein muss.


Am Denkmal der Katastrophe lesen wir die Namen und Geburtsjahre. Bis auf ein Geburtsjahr 1961 kommen wir bei allen so jung und so sinnlos Verstorbenen auf gerade einmal 19 Jahre. 


Dieser Park hat in uns, wie selten zuvor, ambivalente Gefühle ausgelöst, einerseits eine Begeisterung für seine zu Beginn an Nordamerika erinnernde Schönheit, später dann für seine beeindruckende Kargheit und Sparsamkeit an Farben, andererseits tiefe Bedrückung und Traurigkeit angesichts der sich hier abgespielten Katastrophe. 


Tag 16 – Antuco - Curicó

Am Ende des Tages wartet ein kleines Paradies auf uns


400 Kilometer liegen heute vor uns. Etwas mehr als sechs Stunden Fahrt benötigen wir, um diese zurückzulegen. Wir haben keine Besichtigungsstopps auf der Strecke geplant, bevor wir unsere Unterkunft für die nächsten vier Nächte erreichen. 


Ein Feldweg führt die letzten Kilometer dorthin. Wir stehen vor einer Holzbrücke, die so baufällig zu sein scheint, dass wir entscheiden, durch den kleinen Bach zu fahren, der zum Glück so wenig Wasser führt, dass es für unseren Wagen überhaupt kein Problem darstellt. Keine Ahnung, was wir zu einer anderen Jahreszeit oder mit einem Pkw gemacht hätten, wahrscheinlich wäre uns nichts anderes übrig geblieben, als mutig über diese Holzkonstruktion zu fahren. Später werden wir ein sympathisches Paar aus England in der Unterkunft treffen. Sie werden uns erzählen, dass auch sie an der Brücke gestoppt und beratschlagt haben, wie sie denn nun auf die andere Seite kommen sollen. Schlussendlich sind sie über die Brücke gefahren, da sie einen Kleinwagen gebucht hatten. Wir haben die Holzkonstruktion möglicherweise unterschätzt. 


Mapuyampay erweist sich tatsächlich als ein kleines Paradies, exakt so, wie ich es mir ausgemalt hatte. Eine Belgierin und prämierte Köchin betreibt gemeinsam mit ihrem chilenischen Mann die kleine Anlage mit einer Handvoll Zimmer. Wir erhalten das Afrika-Zimmer, das über eine schöne, kaum einsehbare Terrasse verfügt. Hier werden wir uns die nächsten Tage sehr wohlfühlen, davon sind wir überzeugt. Dazu wird auch das hervorragende Essen mit exzellenten Weinen beitragen. 


Tag 17 – Curicó

Chillen im kleinen Paradies


Heute ist es tatsächlich das erste Mal auf dieser Reise ein wenig bewölkt. Das macht uns aber gar nichts aus, denn wir haben keine Pläne. Wir bleiben in unserem kleinen Paradies und werden es genießen, hier sein zu dürfen. 

Zu unserer Freude lassen sich im schönen Garten Kolibris beobachten und das sogar, ohne mit Zuckerwasser angelockt zu werden. Tricahues fliegen zudem regelmäßig lautstark krakeelend über das Anwesen hinweg. 


Tag 18 – Curicó

… und noch ein Andenpass


Mit den Andenpässen geht es mir ähnlich, wie mit Vulkanen und Araukarien, ich kann einfach nicht genug davon bekommen. Bisher hat uns noch keine der Passstraßen in die Anden enttäuscht und tatsächlich ähnelt keiner der anderen.


Die Straße, die sich später zu einer Piste wandelt, zum Paso Internacional Vergara auf 1.800 Metern Höhe gehört zu den kaum befahrenen Andenpässen. Ich weiß noch nicht einmal, ob und wann genau man hier die Grenze passieren darf. Auf der chilenischen Seite liegt die Region Maule und auf der argentinischen Seite die Region Mendoza. Aber wir wollen ohnehin in Chile bleiben.


Die Teerstraße weicht bald einer Erdstraße, die aber immer noch breit genug ist, dass die LKWs einer nahe gelegenen Mine diese gut befahren können. Das ändert sich aber schlagartig, nachdem wir die Abfahrt zur Mine hinter uns gelassen haben. Wir fahren immer weiter nach oben und die Landschaft sowie die Ausblicke sind traumhaft schön. Ich kann es nicht auf Bildern festhalten, aber wir sind begeistert … und einmal mehr zeigt sich uns ein anderes Andenpasspanorama. Dieser Tagesausflug hat definitiv gelohnt.


Tag 19 – Curicó

Wir atmen Geschichte und halten Ausschau nach Tricahues


Die Hacienda Los Lingues gehört zu den ältesten Haciendas Chiles. Heute beherbergt sie ein Hotel mit 14 Zimmern in der gehobenen Klasse. Ich habe die Hoffnung, dass wir uns die alte Hacienda dennoch anschauen können und so ist es der erste Besuchspunkt des heutigen Tages. 


Alter Baumbestand ist überall auf dem Gelände zu finden, auch rund um den Parkplatz, wo wir unser Auto abstellen. Wir gehen zur Rezeption und ich frage, ob wir uns einen Teil der Hacienda anschauen dürfen, obwohl wir keine Gäste sind. Wir werden äußerst freundlich begrüßt und tatsächlich führt uns einer der Mitarbeiter umher. Er zeigt uns ein gerade freies Zimmer mit angeschlossenem Salon, der Übernachtungspreis liegt bei 230 USD. Ebenso bekommen wir einen Aufenthaltsraum sowie den Frühstücksraum zu sehen. Zum Abschluss dürfen wir noch einen Blick in die hauseigene Kapelle werfen. Eigene Kapellen gehörten früher praktisch zu jeder Hacienda, die etwas auf sich hielt. 


Auf der Hacienda Los Lingues atmen wir Geschichte. Die Räume sind mit Antiquitäten ausgestattet, teilweise sogar mit Originalmobiliar. Ich schlendere gerne durch solche Häuser und stelle mir vor, wie das Leben damals gewesen sein muss.

Die Reserva Nacional Río de los Cipreses liegt weit abseits der Touristenströme. Das mag auch daran liegen, dass man sie nicht ganz so einfach erreicht. Neben Wanderungen sind die Tricahues die eigentlichen Stars der Reserva. Am Eingang befindet sich ein kleines, aber liebevoll ausgestattetes Besucherzentrum. Die Reserva wirkt sehr gepflegt, besonders gut gefallen uns die Kakteen, die in einem kleineren Areal an den Hängen wachsen. Einige blühen, damit hatte ich zu dieser Jahreszeit nicht gerechnet. 


Wir laufen den Sendero de Tricahues bis zu einem Aussichtspunkt, von wo man auf die oberhalb eines Flusses gegenüberliegende Felswand schaut. Diese ist von Löchern durchsetzt. Hier leben Tricahues, die chilenischen Sittiche, normalerweise. So sehr wir uns bemühen, wir bekommen leider keine zu sehen. Das hatten wir schon befürchtet, als wir die Tafeln im Besucherzentrum lasen. Die beste Zeit für die Beobachtung des bunten Federviehs soll von September bis Dezember sein. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang durch die Reserva, bevor wir unsere Rückfahrt nach Mapuyampay antreten.   


Tag 20 – Curicó – Santiago de Chile

Abschied von Chiles Mitte


Wir genießen jede Minute, die wir noch auf Mapuyampay verbringen können. Aber irgendwann müssen wir uns verabschieden. Knapp drei Stunden Fahrt trennen uns von Santiago de Chile, wo wir am Flughafen, nachdem wir ohne Navi einmal quer durch Santiago de Chile gefahren sind, unseren Mietwagen abgeben. 3.800 Kilometer hat der Wagen mehr auf dem Tacho, seitdem wir zu unserer Tour durch Chiles Mitte gestartet sind. 


Wir checken im Holiday Inn gegenüber des Flughafenterminals ein. Das Hotel kennen wir bereits von früheren Aufenthalten. Es liegt perfekt für unseren frühen Flug am Folgetag. Wir werden für 5 Nächte auf die Isla de Pascua fliegen und sind sehr gespannt darauf, was uns dort erwarten wird. 



„Wer die Abenteuerlichkeit des Reisens ins Blut bekommt, wird diese nicht wieder los.“   - Bruno H. Bürgel

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